Waltringhausen

In der Ortschronik von Anröchte (Band I) schreibt Dr. Müller, daß Waltringhausen zweifelsohne schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung vorhanden war. In den nachweisbaren Quellen erscheint Waltringhausen allerdings nicht vor 1270.

In diesem Jahr wird das Dorf Waltringhausen (Waltrinchusen) erstmals erwähnt, als Ritter Siegfried von Hachen Kloster Oelinghausen eine Hufe in Waltringhausen und den zugehörigen Zehnten überträgt. 1322 gestattet das Stift Meschede der Witwe Lucia von Mellrich, auf ihrem Hofe in Waltringhausen ein Kloster zu bauen. Es ist das Kloster St. Annenborn. Eine Urkunde von 1325 enthält einen rückseitigen Vermerk von einer Hand des 18. Jahrhunderts, der auf die Lage des ehemaligen Klosters hinweist. Da heißt es, das Kloster habe da gestanden, wo die Kapelle St. Anna stehe und noch heute ein Born vorhanden sei, nach dem das Kloster seinen Namen empfangen habe. Einem Bericht von 1866 zufolge sollen noch Ruinen des Klosters auf dem Schultenhof sichtbar gewesen sein.

Bis zur Kommunalen Neuordnung im Jahre 1975 war Waltringhausen eine selbständige Gemeinde im Amt Anröchte. Heute ist Waltringhausen eine der 10 Ortschaften der 1975 neu gebildeten Gemeinde Anröchte. Die Ortschaft Waltringhausen ist ein landwirtschaftlich geprägter Ort und umfaßt eine Fläche von 263 ha.

Das Dorf Waltringhausen, von der Landwirtschaft geprägt, ist noch gut erhalten. Davon zeugen die alten Fachwerk-, Bruchstein- und Backsteingebäude.

Über die der heiligen Anna geweihte, zur Mellricher Kirche gehörige Kapelle ist nicht viel bekannt. Es läßt sich nicht einmal sagen, ob die erste Kapelle den Stiftsdamen von St. Annenborn als Gottesdienstraum gedient hat. Die Kapelle wird 1647 genannt. Die heutige Kapelle wurde im Jahre 1708 geweiht, aber bereits 1692 hatte Pfarrer Bigge aus Mellrich mit dem Neubau bzw. mit der Wiederherstellung begonnen. 1696/97 wurde der Dachreiter errichtet.

Das kleine idyllische Dörfchen Waltringhausen hat keine öffentlichen Einrichtungen. Alle gesellschaftlichen, sportlichen und kulturellen Interessen sind im wesentlichen nach der 1 km südlich gelegenen Ortschaft Mellrich und zum Zentralort Anröchte ausgerichtet.

Hinsichtlich der Erziehungs- und Bildungseinrichtung ist auf den Gemeindekindergarten Mellrich für 75 Kinder in der Ortschaft Mellrich hinzuweisen. Die Schüler/innen sind dem Einzugsbereich der Grundschule Mellrich zugewiesen und als weiterführende Schulen stehen die Hauptschule und Realschule Anröchte sowie das Gymnasium Erwitte zur Verfügung. Folgende sonstige Einrichtungen, die das Gesellschaftsleben in Waltringhausen unterstützen, sind zu nennen:

  • Kapelle
  • Friedhof in Mellrich

Ortsvorsteher:
Heinrich Berglar
Lindenweg 5
59609 Anröchte-Waltringhausen
Tel.: 02947/730

Das Waltringhauser Wappen

In Rot ein gelber Brunnen, darüber ein schwebendes gelbes Kreuz.

Nichtamtlich

Die Symbole des Wappens beziehen sich auf das Kloster St. Annenborn. Der Brunnen steht als Zeichen für "Born", das Kreuz für das Kloster selbst. Die Farben beziehen sich auf ehemalige Familienwappen im Ort, so wie die des Hauses Rietberg, die übrigens denen der Familie von Mellrich entsprechen. Insofern werden mit den Farben sowohl die alte territoriale Zugehörigkeit des Ortes als auch die grundherrlichen Rechte der früheren Familien am Ort versinnbildlicht und angesprochen.