Berge

Nach der Ortschronik von Anröchte (erschienen 1993; Autor Dr. Müller, Staatsarchiv Münster) geht die erste urkundliche Erwähnung der Ortschaft Berge in das Jahr 1216 zurück. Zitat: In diesem Jahr tauschen die beiden Klöster Oerdingen (heute Lennestadt) und Rumbeck (heute Stadt Arnsberg) Ländereien ihrer Höfe in Berge und Sirenchusen (vermutlich das heutige Seringhausen) wegen ungünstiger Lage gegen Ländereien, die in ihrer Nachbarschaft liegen. 1302 überträgt Ritter Hermann von Plettenberg sein Recht an dem Hof Berge Kloster Oelinghausen. 1386 und 1424 sind die Herren von Meschede mit dem Hof in Berge belehnt.

Die Schreibweise des Namens Berge hat sich nach Dr. Müller in den vergangenen Jahrhunderten nicht verändert. Wahrscheinlich hat aber der Name nichts mit einer Höhenlage zu tun, sondern mit dem Wort "bergen" in der Bedeutung "schützen".

Bis zur kommunalen Neuordnung im Jahre 1975 war Berge eine selbständige Gemeinde im Amt Anröchte. Heute ist Berge eine der 10 Ortschaften der seinerzeit neugebildeten Gemeinde Anröchte. Die Ortschaft Berge ist ein durch die Landwirtschaft und die Steinindustrie geprägter Ort und umfaßt eine Fläche von 564 ha.

Mittelpunkt des Dorfes ist die St. Michael Kirche, erbaut im Jahre 1750. Die Kirche wurde aus örtlichen Bruchsteinen gebaut. Der Innenanstrich wurde zuletzt im Jahre 1983 erneuert. Das Gelände um die Kirche herum dient als Friedhof. Die Unterhaltung des Friedhofes liegt in den Händen der Kath. Kirchengemeinde. Bemerkenswert ist, daß die Pflege des Friedhofes unentgeltlich von Rentnern wahrgenommen wird.

Im Kirchenschiff unterhalb des Turmes sind Ehrentafeln aufgehängt mit den Namen der aus Berge in den beiden Weltkriegen Gefallenen und Vermißten. Die Ehrentafel mit den Namen aus dem 1. Weltkrieg ist vom seinerzeitigen Kath. Jünglingsverein angeschafft worden, während die zwei Eichentafeln mit den eingeschnitzten Namen der verstorbenen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg von der Schützengesellschaft St. Michael und der Vereinsgemeinschaft angefertigt wurden.

Westlich des Kirchengrundstückes schließt sich das Ehrenmal an, welches im Jahre 1922 durch den damaligen Kriegerverein errichtet worden ist. 14 gepflanzte Linden erinnern an die 14 Gefallenen.

Das erst um 1950 gebaute 2-klassige Volksschulgebäude erfüllte im Zuge der Schulreform seinen Zweck nur bis zum Jahre 1969. Bereits ab dem 01.12.1966 wurden die Schüler der Klassen 7 - 9 zur Volksschule nach Anröchte befördert. Zum 01.10.1967 erfolgte die Umschulung der Klassen 5 und 6 zur Hauptschule in Anröchte. Die Schließung der Volksschule Berge vollzog sich schließlich zum 01.08.1969, indem die Klassen 1 - 4 in die Grundschule in Anröchte integriert wurden.

Ab dem 1. Februar 1972 erhielt das vorherige Schulgebäude eine neue Bedeutung; denn auf Initiative aus der Dorfbevölkerung wurde durch die damalige Gemeinde Berge ein 1-Gruppen-Kindergarten eingerichtet. Der 2. Klassenraum diente dem Kindergarten zunächst als Gymnastikraum. Um der Jugend einen angemessenen Aufenthalt zu bieten, wurde Ende der 70er Jahre der Gymnastikraum aufgegeben. Seither ist dieser Raum Treffpunkt  sowohl der Jugend als auch anderer örtlicher Gemeinschaften. Die Schützengesellschaft St. Michael errichtete im Jahre 1985 ein vereinseigenes Schützenhaus, welches für Veranstaltungen des örtlichen Brauchtums zur Verfügung steht.

Das Backhaus der Kath. Kirchengemeinde Berge haben Mitglieder der Pfarrgemeinde im Jahre 1995 grundlegend restauriert. Zu besonderen Anlässen, wie z.B. zum Pfarrgemeindefest, soll in dem Backhaus wieder Brot gebacken werden. Es dient auch als Treffpunkt für die Meßdiener.

Hinsichtlich der Erziehungs- und Bildungseinrichtungen ist auf den Gemeindekindergarten Berge für 25 Kinder hinzuweisen. Die Schüler/innen sind dem Einzugsbereich der Grundschule Anröchte zugewiesen und als weiterführende Schulen stehen die Hauptschule und Realschule Anröchte sowie das Gymnasium Erwitte zur Verfügung. Folgende sonstige Einrichtungen, die das Gesellschaftsleben in Berge unterstützen, sind zu nennen:

  • Kirche
  • Friedhof
  • Schützenhaus
  • Sportheim
  • Sportplatz
  • Schießstand
  • Feuerwehrgerätehaus
  • Jugendheim
  • Backhaus - Treffpunkt der Meßdiener
  • Kinderspielplatz

Ortsvorsteher:
Olaf Reen
In der Mähne 5
59609 Anröchte-Berge
Tel.: 02947/568191

Weiterführende Seiten:
Weitere Informationen zum Ortsteil Berge unter
www.anroechte-berge.de
Weitere Informationen zur Schützengesellschaft St. Michael Berge unter 
www.schuetzengesellschaft-st-michael-berge.de


Die Gemeinde Anröchte erklärt ausdrücklich, dass sie keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten privaten Seiten der Ortsteile hat (siehe auch Impressum).

Das Berger Wappen

In Gold unter einem roten Sparren einen schräglinks gestellten roten Schlägel, überzogen mit einem roten Winkeleisen

Genehmigt: 01. Oktober 1952

Im Kirchspiel Berge lag jenes "Mardige", das 1059 mit anderen westfälischen Gütern zur Stiftung dem Kloster Rastede in Oldenburg geschenkt wurde. Einige Güter in Berge, ursprünglich Zubehör des Erwitter Reichsgutes, gehörten zum Stift Meschede. Da die Herren von Meschede jahrhundertelang Lehensbesitz in Berge hatten und Patronatsherren der Kirche waren, hat man ihrem Wappen den Sparren und die Farben entnommen. Schlägel und Winkel sollen das für den Ort kennzeichnende alte Steinbruchgewerbe versinn-bildlichen.