Eine Lotsin für den Neuanfang: Regina Reich-Larin startet als neue Case-Managerin in Anröchte - Anröchte bietet eine zentrale Anlaufstelle für Menschen mit Migrationshintergrund

Die Gemeinde Anröchte hat sich entschieden, ihre Integrationsarbeit zu intensivieren und hat dafür eine neue zentrale Anlaufstelle für zugewanderte Menschen eingerichtet. Seit dem 1. Oktober ist Regina Reich-Larin als Case-Managerin im Rathaus tätig. Diese Position wurde im Rahmen des Landesförderprogramms „Kommunales Integrationsmanagement“ (KIM) ins Leben gerufen.

KIM ist ein NRW-weites Förderprogramm mit dem Ziel, die Integration zugewanderter Menschen durch Beratung und strukturelle Optimierung positiv zu beeinflussen. Weiter soll die Integration vor Ort besser vernetzt und individuelle Unterstützung für Menschen mit Migrationshintergrund professionell angeboten werden. Die Personalstellen werden durch das MKJFGFI als zuständiges Landesministerium refinanziert. Die Fachaufsicht liegt bei der KIM-Koordinierung, die beim Kommunalen Integrationszentrum Kreis Soest angesiedelt ist. 

 

Das Angebot richtet sich an Neuzugewanderte sowie an Menschen, die schon länger hier leben und eine Migrationsgeschichte haben. Dabei spielt es keine Rolle, welches Alter, Geschlecht, Nationalität oder Aufenthaltsstatus sie haben. Das Kernstück ihrer Arbeit ist die individuelle, vertrauensvolle und kostenlose Beratung. Um den Zugang zu erleichtern, bietet die Mitarbeiterin des Sozialamtes ab sofort jeden Donnerstag von neun bis elf Uhr eine offene Sprechstunde im Rathaus an. Interessierte können sich dafür einfach im Foyer an der Information anmelden.

„Erfolgreiche Integration ist keine Einbahnstraße“, sieht Jens Becelewski vom Sozial- und Ordnungsamt in der neuen Stelle einen großen Fortschritt für die gesamte Gemeinde. „Sie braucht klare Strukturen und verlässliche Ansprechpartner. Oft sind es bürokratische Hürden, die einen gelungenen Start behindern. Mit Regina Reich-Larin haben wir nun eine zentrale Lotsin, die die Menschen genau an diesen Punkten unterstützt, Wege aufzeigt und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ämtern und Beratungsstellen koordiniert. Das ist ein Gewinn für die Betroffenen und für unsere Verwaltung.“

Die Arbeitsweise des Case Managements ist auf Ressourcen und Ziele fokussiert. Es geht darum, die Stärken der Klientinnen und Klienten zu erkennen und gemeinsam an konkreten Lösungen für deren Lebenssituation zu arbeiten. Wenn nötig, begleitet die neue Mitarbeiterin auch zu wichtigen Terminen bei Behörden oder anderen Institutionen. Regina Reich-Larin selbst beschreibt ihren Ansatz als partnerschaftliche Begleitung. „Meine Tür steht offen. Es geht darum, Vertrauen zu schaffen und gemeinsam herauszufinden, wo die Herausforderungen liegen. Ich sehe mich als Brückenbauerin – sei es zur richtigen Fachberatungsstelle, zum Arbeitsamt oder zur Schule. Wir arbeiten auf Augenhöhe daran, die Lebenssituation zu stabilisieren und Schritt für Schritt den Weg in die Selbstständigkeit zu ebnen.“

Die Arbeit der neuen Ansprechpartnerin hat jedoch auch eine strategische Dimension: Das Case Management soll systematisch aufzeigen, wo es grundlegende Lücken oder „Stolpersteine“ im Integrationsprozess in der Region gibt. Diese Erkenntnisse werden gesammelt, analysiert und an übergeordnete kommunale Lenkungsgruppen weitergegeben. So trägt die Arbeit vor Ort entscheidend dazu bei, die Rahmenbedingungen für Teilhabe und Integration für alle nachhaltig zu verbessern und die kommunale Integrationsarbeit strategisch weiterzuentwickeln.

Ansprechpartner im Rathaus: Regina Reich-Larin, Telefon 02947 888-0, r.reich-larin@anroechte.de

Hier ist die Mitarbeiterin Frau Regina Reich-Larin zu sehen.