Die beiden engagierten Bürger erhielten die Ehrung für ihren herausragenden Einsatz zur Förderung von Gemeinschaft und Tradition in der Gemeinde. Bürgermeister Alfred Schmidt würdigte in seiner Rede die Bedeutung des Ehrenamts und betonte, dass Fischer und Schulte mit ihrer Arbeit „echte Vorbilder für Anröchte und darüber hinaus“ seien.
„Wer sich mit viel Herzblut für seine Heimat einsetzt und dafür sorgt, dass Geschichte nicht in Vergessenheit gerät und die Gemeinschaft in der Gemeinde gestärkt wird, trägt dazu bei, dass Anröchte und unsere Ortschaften so lebenswert bleiben“, sagte der Bürgermeister in Richtung der Preisträger und Gäste. „Das trifft in besonderem Maße auch auf unsere beiden Preisträger zu.“ Joe Schulte engagiert sich als Küster seit über sieben Jahrzehnten in der Kapellengemeinde Waltringhausen und setzt sich seit 60 Jahren für den Erhalt von Traditionen und Brauchtum im Anröchter Schützenwesen ein. Rudi Fischer sei jemand, der die Erinnerung an die Vergangenheit lebendig halte und Anröchtes Geschichte weitergebe. „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Zukunft gestalten.“
„Je schneller sich die Welt um uns dreht, desto größer wird die Sehnsucht nach Heimat“, erklärte Rudi Fischer in seinen Dankesworten. „Es zeigt uns aber auch, dass nur derjenige, der seine Wurzeln kennt, einen festen Standpunkt findet. Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass alle, die sich nach Heimat sehnen, nicht von gestern sind.“ Heimat sei gerade in Zeiten von Krisen und Kriegen ein Kompass und Ankerpunkt und keineswegs ein Ort des Rückzugs in die eigene Komfortzone. „Heimat ist heute ein Ort, an dem wir füreinander eine respektvolle und solidarische Gemeinschaft pflegen sollten.“
Joe Schulte betont sein Gottvertrauen und die Unterstützung vieler guter Menschen an seiner Seite. „Ich pflege meine alten und neuen Freundschaften und wünsche mir für die Zukunft noch viele schöne Begegnungen. Viele meiner Freunde sind heute hier, um mit meiner Familie und mir den Heimatpreis zu feiern.“ Doch wie kommt man eigentlich in den Genuss eines Heimatpreises? „Gründe einen Schützenring, und du bekommst irgendwann einen Heimatpreis“, sagte der 90-Jährige nach der Verleihung mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich: Sechzig Jahre nach der Gründung seines Schützenrings Kirchspiel Mellrich erhielt er nun die Auszeichnung. Geehrt wurde Joe Schulte auch für sein unermüdliches Engagement für die katholische Kapelle St. Anna in Waltringhausen.
Hinsichtlich der Verwendung des Preisgeldes in Höhe von 5.000 Euro, das zu gleichen Teilen an Joe Schulte und Rudi Fischer geht, sind sich die Preisträger einig: Das Geld soll an soziale und karitative Einrichtungen, Schulen, Kindergärten und Altenheime fließen, um alle Generationen in Anröchte zu unterstützen.
Ihre Ansprechpartnerin im Rathaus: Alexandra Falkenau, Telefon 02947 888-102, a.falkenau@anroechte.de
