Gut hinhören: Der eigene Bauch weiß, wo es langgeht - Theaterprogramm „Die große Nein-Tonne“ fördert Selbstbewusstsein und Grenzbewusstsein bei Anröchter Vorschulkindern

Im Foyer des Anröchter Bürgerhauses trafen sich jetzt Vorschulkinder aus fünf Gemeinde-Kindergärten sowie die Caritas-Kita „Grüne Wiese“, der Marienkindergarten und die Kita Blauland zur Aufführung des präventiven Theaterstücks „Die große Nein-Tonne“.

Dieses von der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück entworfene und vom Kinderschutzbund unterstützte Programm zielt darauf ab, Kinder spielerisch für das Thema der Grenzwahrung zu sensibilisieren.

 

In einer phantasievollen Inszenierung erleben die Kinder, wie die Darsteller das Konzept der „Nein-Gefühle“ vorstellen: Alles, was sich für sie falsch oder unangenehm anfühlt, kann symbolisch in eine große Tonne geworfen werden. Dieser Akt steht für das bewusste Erkennen und Ausdrücken der eigenen Empfindungen und für das Recht, sich selbst und die eigenen Grenzen zu verteidigen. „Unser Ziel ist es, die Kinder zu ermutigen, auf ihre Gefühle zu hören und ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Nur so können sie erkennen, wann Grenzen überschritten werden und sich Unterstützung holen“, erklärt Sabine Steffens, Leiterin des Kindergartens Effeln und Mitorganisatorin der Veranstaltung.

 

Die Kindergartenleiterin sieht in dem Theaterprogramm eine wertvolle Gelegenheit, Kindern bereits in frühem Alter aufzuzeigen, dass ihre Wahrnehmung und ihre Entscheidungen Respekt verdienen und dass sie das Recht haben, Nein zu sagen. Neben dem Verständnis für zwischenmenschliche Grenzen wird auch vermittelt, dass manche Regeln, wie das tägliche Zähneputzen, wichtig für das Miteinander sind, obwohl sie oft auf Ablehnung stoßen. „So lernen die Kinder, dass nicht jede Einschränkung eine persönliche Freiheit untergräbt, sondern teils wichtige Sicherheitsaspekte und den Zusammenhalt im Alltag fördert“, betont Sabine Steffens. Ein Elternabend am Vortag der Aufführung bot den Erziehungsberechtigten Informationen zur Rolle der Eltern bei der Entwicklung von Selbstbewusstsein und sicherem Verhalten ihrer Kinder.

 

„Die große Nein-Tonne“ behandelt auch subtil Themen wie körperliche Grenzen und deren Verteidigung, was vor allem im Hinblick auf die Prävention von sexualisierter Gewalt von Bedeutung ist. Mit einer einfühlsamen Mischung aus Erzählung und Mitmach-Szenen wird den Kindern verdeutlicht, dass es in Ordnung ist, laut „Nein!“ zu sagen und sich Hilfe zu suchen, wenn jemand ihre Grenzen missachtet. In der Zusammenarbeit mit Einrichtungen wie dem Kinderschutzbund Soest wird das Programm seit Jahren gefördert und erreicht in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Kindergärten und Grundschulen.

 

Mit „Die große Nein-Tonne“ leistet die theaterpädagogische Werkstatt einen wichtigen Beitrag zur frühzeitigen Sensibilisierung Kinder im Vorschulalter, ihre Gefühle wahrzunehmen und ihnen zu vertrauen – ein entscheidender Schritt für ein gesundes Selbstbewusstsein und ein starkes Selbstwertgefühl.

 

Ihre Ansprechpartnerin im Kindergarten Effeln: Sabine Steffens, Telefon 02947 3321, s.steffens@anroechte.de

 

Foto: Sabine Steffens